Was versteht man unter freien Radikalen?

Grundsätzlich sind freie Radikale Moleküle und Verbindungen, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen besitzen. Diese Eigenschaft hat zur Folge, dass es zu Veränderungen der chemischen Aktivität eines Moleküls kommen kann.

Aufgrund dieser Eigenschaft kreisen die freien Radikale im Körper und verursachen eine hohe Anzahl an Beschädigungen an gesunden Körperzellen.

Die Entstehung von freien Radikalen hängt unter anderem mit der Aufnahme von Sauerstoff zusammen. Unser Körper und unser Überleben sind an eine ausreichende Sauerstoffversorgung gebunden. Ohne Sauerstoff können wir nicht überleben. Sauerstoff wird von den Körperzellen benötigt, da sie ihn für den Stoffwechsel und die körperliche Energieproduktion brauchen. Allerdings kann nicht der gesamte aufgenommene Sauerstoff genutzt werden. 1-3 % dieses aufgenommenen Sauerstoffs werden nicht für die Energiegewinnung und den Stoffwechsel verwendet. Diese produzieren stattdessen, zusammen mit den im Körper vorkommenden Metallverbindungen, ein neues Molekül.

Was bewirken freie Radikale im Körper?

Freie Radikale sind wegen ihrer ungeraden Elektronenzahl instabil und hochreaktiv. Ihre Entstehung kann verschiedene Gründe und Ursachen haben. Sie können wegen ihrer hohen Reaktivität, Elektronen anderen Zellen und Molekülen entreißen. Durch diesen Prozess verliert das betroffene Molekül sein Elektron und wird selbst zu einem freien Radikal. Als Ergebnis kann eine Kettenreaktion entstehen, welche schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.

Sie können durch diesen Prozess unseren Körperzellen direkt schaden und die Zellmembran und DNS dieser  verändern.

Die Entstehung von freien Radikalen steht in der Regel mit ungesunder Nahrung, Luftverschmutzung, Tabakrauch, zu viel Sonnenlicht oder mit anderer Strahlungen im Zusammenhang.  Auch Stresshormone, wie Cortisol oder Adrenalin können das Entstehen von freien Radikalen mitverantworten.

Weiterhin ist es erwiesen, dass freie Radikale bei der Entstehung chronischer Krankheiten eine entscheidende Rolle spielen. Sie können ebenfalls das Fettgewebe im Körper beschädigen und somit giftige Stoffe an das umliegende Gewebe abgeben. Diese Schäden manipulieren die Zellfunktionen und können zum Zelltod führen. Freie Radikale nehmen weiterhin eine zentrale Rolle bei verschiedenen Krankheiten wie Krebs, entzündlichen Gelenkerkrankungen, Asthma, Diabetes oder Nierenerkrankungen ein. [1]

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Was kann man gegen die Entstehung tun?

Wir können Antioxidantien als Schützer unserer Gesundheit und als direkte Bekämpfer der freien Radikale ansehen. Sie werden über Nahrungsmittel.

Sowohl freie Radikale als auch Antioxidantien, werden teilweise im Körper selbst gebildet. Wir sollten dennoch darauf achten, Antioxidantien durch unsere Nahrung aufzunehmen. Zum Beispiel durch Gemüse oder Früchte, wie Zitronen, welche das besonders wirkungsvolle Antioxidans Vitamin C enthalten. Vitamin C besitzt einen hohen Einfluss, sowohl auf die Bekämpfung von freien Radikalen, als auch direkt auf Prozesse, die unseren Körper altern lassen.

 

Die stärksten Antioxidantien

Zu den stärksten Antioxidantien sind Vitamin C, Beta-Carotin und Vitamin E zu zählen. Vitamin C wird als besonders effektiv gegen Magen- und Darmkrebs geschätzt. Es soll eine vorbeugende Wirkung bezüglich Herzkrankheiten haben und das Risiko, an derartigen Krankheiten zu erkranken, senken. Beta-Carotine schwächen das Wachstum von Krebszellen und sind essenziell für die Funktionsfähigkeit der Augen. Vitamin E kann wiederum der Arterienverkalkung und der Arteriosklerose entgegenwirken. Ein weiteres sehr starkes Antioxidans ist das sogenannte Glutathion. Es ist für die Proteinbiosynthese entscheidend und wirkt ebenfalls auf freie Radikale ein. Antioxidantien sind aus diesen Gründen für die allgemeine Funktionsweise des Immunsystems und für unsere Gesundheit unersetzbar.[2]

Helfen sekundäre Pflanzenstoffe ?

Viele der sekundären Pflanzenstoffe wirken antioxidativ oder sind teilweise zu den Antioxidativen zu zählen. Wir finden diese in allen pflanzlichen Lebensmitteln, die wir konsumieren. Die sekundären Pflanzenstoffe können nicht nur eine positive Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen haben. Sie können weiterhin die Pflanzen selbst direkt vor schädlichen Einflüssen schützen. 

Sie sind in Pflanzen in relativ geringen Mengen vorhanden, besitzen aber dennoch eine große Wirkkraft. Zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen unter anderem Carotinoide, Indole, Flavonoide oder Alkylsulfide. Sekundäre Pflanzenstoffen können verschiedene gesundheitliche Vorteile für unseren Körper aufweisen. Von einer positiven Einwirkung auf die Regulierung und Produktion des Hormonhaushaltes, bis hin zur Prävention und Bekämpfung von Herzkrankheiten, der Alterung des Körpers oder entzündlichen Erkrankungen. Häufig wirken sie antimikrobiell und können somit unseren Körper vor Krankheitserregern schützen. Carotinoide beispielsweise wirken antioxidativ und können somit dazu beitragen, freie Radikale zu neutralisieren.

Quellen:

  • [1] Rintu Das, Role of free radicals in human inflammatory diseases, American Institute of Mathematical Sciences (AIMS), AIMS Biophysic, 2017
  • [2] Lavrent Khachatryan, Formation and stabilization of persistent free radicals, Proceedings of the Combustion Institute, 2007
  • Lavrent Khachatryan, Free Radicals in Tobacco Smoke,Mini-Reviews in Organic Chemistry, 2011
  • Samaneh Khodadadi, Free radicals and antioxidants Free radicals and antioxidant system; an updating review

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