Die vegane ErnÀhrung ist im Gegensatz zu einer sehr fleischlastigen ErnÀhrung hÀufig reich an Antioxidantien und sekundÀren Pflanzenstoffen.

Aber was genau sind sekundĂ€re Pflanzenstoffe und welche Wirkung und welche Aufgaben erfĂŒllen sie?

SekundĂ€re Pflanzenstoffe kommen unter anderem in Obst und GemĂŒse vor. Es gibt insgesamt etwa 30.000 sekundĂ€re Pflanzenstoffe, wovon nur 10.000 in essbaren Pflanzen zu finden sind. Sie sind in bestimmten Pflanzen zu finden und treten in ihnen nur in verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringen Mengen auf. Darunter sind einige Antioxidantien, aber auch Bestandteile wie Carotinoide, Indole, Lavonoide oder Allyl-Sulfide zu zĂ€hlen. Alle diese Stoffe haben eine Vielzahl von positiven Auswirkungen auf unseren Körper.

Angefangen bei einer positiven Wirkung auf die Regulation und Produktion, auf den Hormonhaushalt, bis hin zur Vorbeugung und BekĂ€mpfung von Herzerkrankungen, Alterung des Körpers oder entzĂŒndlichen Erkrankungen. Sie besitzen nicht nur eine positive Auswirkung auf den Menschen, sondern schĂŒtzen ebenfalls die Pflanze vor Parasiten und Bakterien. Sie dienen als Farbstoffe fĂŒr Pflanzen und unterstĂŒtzen diese in ihrem Wachstum. Flavonoide sorgen fĂŒr die Farbe, wĂ€hrend Carotinoide die Pflanzen vor UV-Strahlen schĂŒtzen.

Neben den in pflanzlichen Lebensmitteln enthaltenen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen haben diese sekundĂ€ren Pflanzenstoffe eine sehr positive Wirkung auf unseren Körper. Unser Immunsystem, unser Stoffwechsel, unsere körperliche und geistige Regeneration können gestĂ€rkt und unterstĂŒtzt werden.

SekundĂ€re Pflanzenstoffe sind im Allgemeinen von großer Bedeutung fĂŒr unsere Gesundheit. Im Kontext der Karzinogenese (Entstehung von Krebstumoren) sind sie imstande, die Krebsentwicklung durch verschiedene Wirkungsmechanismen prĂ€ventiv zu beeinflussen. Durch verschiedene Studien konnte belegt werden, dass beispielsweise Carotinoide eine prĂ€ventive Wirkung in Bezug auf oxidative SchĂ€digungen der DNA aufweisen. Flavonoide wiederum greifen in wesentliche Faktoren der Tumorentstehung ein und hemmen bestimmte Phasen der Zellteilung und begĂŒnstigen die sogenannte Apoptose. Glucosinolate beeinflussen direkt die Bildung von krebsrelevanten Enzymen. Der therapeutische Gewinn dieser krebsbekĂ€mpfenden Eigenschaften ist in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen klar dokumentiert worden.

Weiterhin können sekundÀre Pflanzenstoffe die Wirkung von Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen nachweislich verstÀrken. Werden Vitalstoffe in sinnvoller Zusammensetzung eingenommen, entsteht ein synergistischer Effekt, welcher den Nutzen der Einzelsubstanzen regelrecht potenziert. 

Außer den in Obst und GemĂŒse vorhandenen Spurenelementen, Vitaminen und Mineralstoffen, sind wahrscheinlich sekundĂ€re Pflanzenstoffe fĂŒr die Schutzwirkung von GemĂŒse und Obst gegenĂŒber Krebstumoren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen teilweise mitverantwortlich. [1] 

SekundÀre Pflanzenstoffe - Die Wirkung von Carotinoiden

Carotinoide gehören zu den natĂŒrlichen Farbpigmenten, die nur in Pflanzen, Bakterien und Pilzen gebildet werden. Daher sind Tiere und Menschen auf eine externe Versorgung angewiesen. Es ist davon auszugehen, dass ca. 600 bis 700 verschiedene Carotinoide existieren. Davon werden vom Menschen nur ca. 10% in Vitamin A umgesetzt.

Es kann hierbei zwischen sauerstofflosen und sauerstoffhaltigen Teilgruppen differenziert werden. Zu den sauerstofflosen Carotinen zÀhlen Alpha- und Beta-Carotin, sowie Lycopin. Lutein, Zeaxathin und Beta-Cryptoxanthin zÀhlen zu den sauerstoffhaltigen.

FrĂŒchte, GemĂŒse und andere Pflanzen, die einen besonders hohen Anteil an Carotinoiden aufweisen, sind bekannt fĂŒr ihre krĂ€ftigen Farbtöne. Essbare Carotinoide finden sich in hohen Mengen in FrĂŒchten wie Bananen, Mangos und Mirabellen, in Gelb-rotem GemĂŒse wie Möhren, Paprika und in grĂŒnem GemĂŒse, wie Brokkoli und Spinat. NatĂŒrliche Quellen fĂŒr Carotinoide sind auch die Alge Dunaliella salina, rotes Palmöl und einige weitere Pflanzen. Carotinoide sind zu den effektiven Neutralisatoren freier Radikale zu zĂ€hlen. 

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SekundÀre Pflanzenstoffe - Flavonoide

In FrĂŒchten und GemĂŒse sind die Flavonoide noch stĂ€rker vertreten als die Carotinoide. Mehr als 5.000 unterschiedliche Flavonoide wurden bislang gefunden. Sie schĂŒtzen die Pflanzen vor dem toxischen Singulett-Sauerstoff. Sie besitzen ein breites Farbspektrum, das von Farblosigkeit ĂŒber Gelb bis hin zu krĂ€ftigem Rot oder Blau reicht. Man findet Flavonoide in vielen Obst- und GemĂŒsearten, wie Äpfeln und Zwiebeln sowie in Soja und grĂŒnem Tee. 

Die Flavonoide sind starke RadikalfĂ€nger von schĂ€dlichem Sauerstoff und Lipidperoxyl-Radikalen. Außerdem hemmen sie Enzyme, die freie Radikale produzieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass Flavonoide die Körperzellen vor SchĂ€digungen durch Röntgenstrahlen oder kosmische Strahlung schĂŒtzen, den Verlauf des Zellzyklus, die Prostaglandin-Synthese hemmen und Mutationen entgegenwirken. [2] 

BioverfĂŒgbarkeit

Die biologische VerfĂŒgbarkeit sekundĂ€rer Pflanzenstoffe ist sehr vielfĂ€ltig. Diese kann durch WĂ€rmeeinwirkung, Partikelreduktion bei der Verarbeitung von Lebensmittel und durch die Anwesenheit oder Abwesenheit einiger NĂ€hrstoffe positiv beeinflusst werden. Beispielsweise haben ein höherer Fettgehalt und das Vorhandensein anderer sekundĂ€rer Pflanzenstoffe einen positiven Einfluss auf die BioverfĂŒgbarkeit von Polyphenolen, wĂ€hrend die Anwesenheit von Eiweiß und bestimmter Antioxidantien diese negativ zu beeinflussen scheint. Insgesamt lĂ€sst sich schlussfolgern, dass sekundĂ€re Pflanzenstoffe eine positive Wirkung auf unser Immunsystem und auf die PrĂ€vention von Krankheiten haben kann. 

Quellen:

  • [1] Dennis Dannehl, Effects of direct-electric-current on secondary plant compounds and antioxidant activity in harvested tomato fruits (Solanum lycopersicon L.),Food Chemistry, 201
  • [2] Antonio mangione, Plant secondary compounds as diuretics: an overlooked consequence, American Zoologist 200
  • Stefan M. Berger, Mehr Gesundheit durch eine optimierte ErnĂ€hrung, Immunsytem, Stoffwechsel, Regeneration, 2021, 44
  • Charles Fernando, SekundĂ€re Pflanzenstoffe: Bioaktive Substanzen aus Obst und GemĂŒse in der KrebsprĂ€vention, OM & ErnĂ€hrung, 2007, 1-6

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