Es wird häufig im öffentlichen Diskurs über verschiedene Ernährungsformen und deren Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit gesprochen. Auch die vegane Ernährung gerät hierbei immer mehr in den Fokus. Doch was macht die vegane Ernährung genau mit dem Körper und welche Vorteile hat diese für uns zu bieten?

Wie wirkt sich vegane Ernährung auf die Gesundheit aus?

Die vegane Ernährungsform hat zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften. Ausschlaggebende Elemente für eine gesunde vegane Ernährung sind der geringe Cholesteringehalt und ein hoher Anteil an Ballaststoffen. Auch Vitamine, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen sind hierbei wichtig. Diese verschiedenen Komponenten wirken sich insbesondere auf die Verdauung, das  Immunsystem und den Metabolismus positiv aus.

Der regelmäßige Konsum tierischer Produkte kann dagegen zu gesundheitlichen Problemen beitragen. Vorwiegend verarbeitetes Industriefleisch ist meistens von sehr schlechter Qualität und beinhaltet zahlreiche gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe.

Die vegane Ernährung kann sich nach einiger Zeit positiv auf unser Herz-Kreislaufsystem auswirken, da diese arm an LDL-Cholesterin ist. Die Oxford Vegetarian Study hat gezeigt, dass Veganer ein bis zu 57 % geringeres Risiko besitzen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken. Im Vergleich zu nicht vegan lebenden Menschen.[1]

Vegane Ernährung kennzeichnet sich durch einen besonders hohen Gehalt an Antioxidantien aus. Wir können durch große Mengen an Antioxidantien in unserer Ernährung die Abwehr von körperschädlichen freien Radikalen unterstützen. Diese attackieren das Abwehrsystem unseres Körpers, indem sie Immunzellen Elektronen entziehen oder ihre RNA manipulieren. Damit werden diese Zellen funktionsunfähig und sogar potenziell gesundheitsgefährdend. Die vegane Ernährung kann somit direkt unseren Körper stärken.

Indem wir mehr Antioxidantien wie Beta-Carotin zu uns zu nehmen, sorgen wir für einen intakten Hormonhaushalt und eine Abwehr vor Krankheitserregern. Zu den stärksten Antioxidantien zählen Vitamin C und Vitamin E. Wir erhalten diese vorwiegend über verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Sie fördern die Funktion des Immunsystems und wirken präventiv gegen verschiedene Krankheiten.

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In der Regel enthält die vegane Ernährung zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe. Man findet diese hauptsächlich in Früchten und diversen Gemüsearten. Es gibt insgesamt ca. 30000 sekundäre Pflanzenstoffe. Von diesen befinden sich rund 10.000 in verzehrbaren und die übrigen 20.000 in nicht verzehrbaren Pflanzen finden lassen. Darunter befinden sich bestimmte Antioxidantien, aber auch Komponenten wie Carotinoide, Allylsulfide oder Lavonoide. Diese Substanzen haben vielfältige positive Effekte für den menschlichen Organismus, beispielsweise bei der Regulation und Bildung der Hormone, bei der Prävention und beim Schutz vor Herzkrankheiten, Alterungsvorgängen oder entzündlichen Erkrankungen.

Die konsumierbaren Carotinoide kommen in großen Mengen in Obst vor. Beispiele sind Bananen, Orangen und Mangos, gelbrotes Gemüse wie Möhren und Paprikaschoten. Sowie in grünem Gemüse, wie zum Beispiel Brokkoli und Spinat. Die Carotinoide besitzen die Fähigkeit, Freie Radikale zu neutralisieren, und das besonders wirkungsvoll.

Die sekundären Pflanzenstoffe werden bei veganer Ernährung in wesentlich höheren Konzentrationen von uns aufgenommen, da sie nur in Pflanzen zu finden sind.
Sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe gewährleisten einen ausgewogenen Blutzuckerspiegel und reduzieren zugleich den Cholesterinwert im Blut. Weiterhin beeinflussen sie den Blutdruck und erleichtern die Verwertung und Absorption der Nährstoffe.[2]

Welche Nachteile hat der Veganismus

Vielen Menschen fällt es schwer, die vegane Ernährung langfristig zu praktizieren. Nicht für jeden ist es leicht, einen derartigen Umschwung in der Ernährung zu vollziehen. Der Verzicht auf tierische Produkte kann eine anfängliche Belastung darstellen. Es ist schwierig auf die sonst gewohnten Produkte im Supermarkt, wie Rindfleisch oder Käse, gänzlich zu verzichten.

Heutzutage gibt es zwar reichlich Ersatzprodukte, dennoch können diese nicht immer jeden Bedarf abdecken und schmecken auch nicht jedem.

Weiterhin muss man auf die Versorgung der Vitamine B6 und B12 achten. Häufig werden diese Vitamine über tierische Lebensmittel aufgenommen und weniger über pflanzliche Produkte. Hierbei kann eine Supplementierung nützlich sein.

Auch ist die Wahl der Restaurants ist nicht immer leicht. Es in deutschen Großstädten mittlerweile zahlreiche Restaurants und Imbisse, die vegane Gerichte anbieten. Jedoch kann es immer wieder passieren, dass man in bestimmten Restaurants keine veganen Gerichte bekommen kann. Das kann in manchen Situationen eine gewisse Spontanität nehmen.

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Ist vegan gut für die Verdauung?

In der veganen Ernährung ist der Gehalt von Ballaststoffen oft deutlich höher als in der konventionellen nicht veganen Ernährung. Die Ballaststoffe sind nur in Pflanzen zu finden und wichtig für die Verdauung und die Unterstützung des Darmmikrobioms. Das Mikrobiom besteht aus Bakterien, die wichtige Funktionen für die Nährstoffverwertung und für die Nutzung der Nahrung erfüllen.
 
Auch unser Abwehrsystem ist weitgehend von der Gesundheit unseres Darms abhängig. Eine äußerst fleischreiche Kost kann unsere Verdauung beeinträchtigen und entzündliche Erkrankungen in unseren Körper begünstigen.
Entscheidend ist zudem, dass die vegane Ernährungsweise dem Säure-Basen-Verhältnis des Körpers zugutekommt. Bei den allermeisten Nahrungsmitteln der veganen Ernährungsform ist das Verhältnis zwischen Säuren und Basen sehr ausgeglichen. Die vegane Ernährung somit direkt die Verdauung unseres Körpers verbessern.
 
Eine fleischreiche Ernährung ist dagegen häufig säurehaltig und kann daher das Säure-Basen-Verhältnis unseres Körpers negativ beeinträchtigen. Das Säure-Basen-Verhältnis im Körper ist für die Gesundheit des Darms und somit auch für das Immunsystem, sowie für den Stoffwechsel von entscheidender Bedeutung.

Quellen:

  • [1] Appleby, P. N., M. Thorogood, J. I. Mann, et al. (1999): The Oxford Vegetarian Study: an overview. The American Journal of Clinical Nutrition 70(3 Suppl), p. 525S–531S.),  (Studie: Thorogood, M., J. Mann, P. Appleby, et al. (1994): Risk of death from cancer and ischaemic heart disease in meat and non-meat eaters. BMJ. 308, p. 1667–1670
  • [2] Qi Qian, Dietary Influence on Body Fluid Acid-Base and Volume Balance: The Deleterious “Norm” Furthers and Cloaks Subclinical Pathophysiology, Division of Nephrology and Hypertension, Department of Medicine, Mayo Clinic, School of Medicine, Rochester, MN 55905, USA

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Dieser Beitrag hat 9 Kommentare

  1. Stefan

    Echt guter Beitrag!!
    Gibt echt unterschiedliche Ansichten zu dem Thema

  2. Legolas

    Hammer Beitrag. Danke für die Infos!