Der Anstieg des Gesundheitsbewusstseins und ethische Überlegungen gegenüber Tieren und der Umwelt haben die Nachfrage nach veganen Produkten weltweit erheblich angekurbelt. Deutschland, bekannt für seine traditionell fleischzentrierte Ernährung, bleibt von diesem globalen Wandel nicht unberührt.

Die traditionellen Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland haben begonnen, auf die steigende Nachfrage nach veganen Alternativen zu reagieren, was einen Paradigmenwechsel in den Verbraucherpräferenzen und Einzelhandelsstrategien markiert.

Verbreitung veganer Produkte

Produktvielfalt

Traditionelle Einzelhandelsgeschäfte bieten nun eine Vielzahl von veganen Produkten an, die von Fleisch- und Milchalternativen bis hin zu verzehrfertigen Mahlzeiten reichen, um ihr Produktangebot für den veganen Markt zu diversifizieren. Die Vielfalt reicht von Soja-, Seitan- und Tofu-basierten Produkten bis hin zu neuartigen Innovationen wie Jackfruit als Fleischalternative.

Einzelhändler an der Spitze

  • ALDI SÜD:
    Mit über 700 veganen Produkten und Plänen, diese Zahl bis Ende 2024 auf 1000 zu erhöhen, steht ALDI SÜD an der Spitze der veganen Bewegung unter den Einzelhandelsgeschäften in Deutschland. Darüber hinaus nimmt ALDI aktiv am jährlichen Veganuary teil, der jedes Jahr im Januar stattfindet, führt eine vegane Verkostungswoche durch und bietet Rezept- und Ernährungstipps über ihre Online-Kanäle an.
  • REWE:
    REWE hat mit dem Ziel, die vegane Ernährung im Rahmen des Umwelt- und Tierschutzes zu fördern, sein Produktangebot um frische vegane Produkte an den Bedientheken erweitert, was einen wichtigen Schritt zur Unterstützung einer pflanzlichen Ernährung darstellt. REWE wurde sogar von PETA als veganfreundlichster Supermarkt ausgezeichnet.
  • Andere Einzelhändler:
    Einzelhändler wie Edeka, Penny, Lidl und DM haben ein beträchtliches Sortiment an vegetarischen und veganen Produkten. Einige Supermärkte wie Rewe, Kaiser’s und DM haben sogar explizit als vegan gekennzeichnete Bereiche.

Die großen Ketten wie ALDI und REWE spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung veganer Produkte, jedoch gibt es auch kleinere Einzelhändler und Bio-Märkte, die eine breite Palette von veganen und biologischen Produkten anbieten. Ein Beispiel ist der Bio-Supermarkt Alnatura, der eine Vielzahl von veganen Produkten anbietet.

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Ist roh vegan gesund?

Neben großen Einzelhandelsketten gibt es auch lokale Bauernmärkte und kleinere Geschäfte, die vegane Produkte anbieten. Diese fördern nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern bieten auch frische und nachhaltig produzierte Alternativen.

Einzelhändler und Produzenten setzen zunehmend auf Nachhaltigkeitsbewertungen und Zertifizierungen, um die Qualität und die ethische Produktion ihrer veganen Produkte zu gewährleisten. Diese Zertifikate können dem Verbraucher helfen, informierte Entscheidungen zu treffen.

Verbraucherreaktion und Marktdynamik

Verbrauchernachfrage: Tendenz steigend

Die Anzahl der Menschen, die sich in Deutschland als Veganer identifizieren, beträgt etwa 1,52 Millionen. Nach einem Anstieg von 2017 bis 2022 stagniert die Zahl in 2023 erstmals wieder. Jedoch gibt es einen stetigen Anstieg von veganen Alternativen zu Fleischprodukten in deutschen Supermärkten und Discountern, der sich positiv auf die Akzeptanz und den Anteil der Flexitarier auswirken wird.

Marktwachstum

Der Umsatz mit pflanzlichen Lebensmitteln in Deutschland stieg zwischen 2018 und 2020 um 97%, was auf einen aufstrebenden Markt hinweist, den der traditionelle Lebensmittel-Einzelhandel nutzen kann. Im Jahr 2019 erzielten der Verkauf von vegetarischen und veganen Lebensmitteln in Deutschland einen Umsatz von über 1,2 Milliarden Euro. Die zunehmende Kommerzialisierung veganer Ernährung ist ein zweischneidiges Schwert – nicht immer erfüllen vegane Massenprodukte den Anspruch, den überzeugte Veganer an sie stellen.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Produktverfügbarkeit vs. Nachfrage

Trotz der steigenden Nachfrage und des wachsenden Angebots an veganen Produkten überwiegen Fleischprodukte immer noch die pflanzlichen Alternativen in den Regalen der Geschäfte. Der Marktanteil pflanzlicher Alternativen hat zugenommen, doch ist eine genauere Untersuchung der Marktbedingungen und Verbraucherpräferenzen erforderlich, um den derzeitigen Stand besser zu verstehen.

Vegan liegt weiterhin im Trend

Die Einführung veganer Produkte in traditionellen Einzelhandelsgeschäften signalisiert einen bemerkenswerten Trend, der sich an die sich entwickelnden Verbraucherpräferenzen für pflanzliche Ernährung anpasst. Mit führenden Einzelhändlern wie ALDI und REWE an der Spitze und der spürbaren Verbrauchernachfrage nach mehr veganen Optionen ist der Markt für vegane Produkte in traditionellen Einzelhandelsgeschäften auf Wachstumskurs. Doch es gibt einen erheblichen Spielraum für Marktdurchdringung und Wachstum, was dies zu einem relevanten Bereich für weitere Untersuchungen und Investitionen macht.

Praktische Tipps für den Kauf veganer Produkte

  • Unkomplizierte Produkte:
    Einige vegane Produkte sind weniger kritisch in Bezug auf Hersteller- oder Händlerfehler. Dazu gehören Vollwertprodukte wie Obst, Gemüse, Nüsse, Samen und Getreide.
  • Lesen Sie die Zutatenliste:
    Bei verarbeiteten veganen Produkten ist es wichtig, die Zutatenliste zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie keine tierischen Bestandteile enthalten.
  • Achten Sie auf Zertifizierungen:
    Produkte mit Vegan-Zertifizierungen sind eine sicherere Wahl.
  • Vergleichen Sie die Preise:
    Vegane Produkte können teurer sein, daher lohnt es sich, die Preise zu vergleichen und Angebote zu nutzen.
  • Nutzen Sie die Eigenmarken der Supermärkte:
    Einzelhändler wie ALDI und Lidl bieten eine Palette von veganen Produkten unter ihren Eigenmarken an, die oft preiswerter als Markenprodukte sind.

Weiterführende Quellen

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