Jeder Mensch beginnt den Tag anders, aber häufig gehören Zähneputzen, Kaffeetrinken und Duschen dazu. Eine wirksame Morgenroutine kann die Gesundheit langfristig fördern und für einen positiven Start in den Tag sorgen. Insbesondere die ayurvedische Morgenroutine verspricht, Wohlbefinden und Kondition zu steigern. Im Folgenden erläutern wir diese Methode näher und geben praktische Tipps.

Warum ist eine Morgenroutine wichtig?

Ein strukturierter Tagesablauf ist entscheidend, um Körper, Geist und Bewusstsein zu stärken. Routinen optimieren unser Leben in vielerlei Hinsicht und tragen zur Gesundheitsförderung bei. Sie regulieren Aspekte wie Verdauung, Disziplin, Glück und Lebensdauer. Die ayurvedische Morgenroutine empfiehlt, früh und mit dem Sonnenaufgang aufzustehen, um die beruhigenden und erfrischenden Qualitäten des morgens für sich zu nutzen.

Aufstehen

In der Ayurveda-Lehre wird für die Typen Vata, Pitta und Kapha unterschiedliches aufstehen empfohlen: Vata um 6 Uhr, Pitta um 5:30 Uhr und Kapha um 4:30 Uhr. Ein morgendliches Gebet und die Ehrung der Erde durch Berührung mit der Stirn sind traditionell, aber nicht zwingend. Die Ayurveda Morgenroutine umfasst die Reinigung von Gesicht, Mund und Augen mit kaltem Wasser.

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Ölkur

Die Ölkur ist ein wesentlicher Bestandteil der Ayurveda Morgenroutine. Hierbei spült man den Mund etwa 30 Sekunden lang mit einem Esslöffel eines hochwertigen Öls, wie Sesam-, Kokos- oder Olivenöl. Mit dieser Methode werden Bakterien aus dem Mund entfernt und die Mundhygiene verbessert. Es trägt dazu bei, Zahnstein zu reduzieren und das Zahnfleisch zu stärken. Wichtig ist, das Öl behutsam zu verteilen und nicht zu stark zu gurgeln, damit die Mundflora nicht beeinträchtigt wird. Nach Gebrauch sollte das Öl nicht im Waschbecken entsorgt werden, um Verstopfungen zu vermeiden. Zum Schluss den Mund mit Wasser ausspülen und kurz warten, bis man etwas trinken kann.

Nasya-Öl

Das Naysa Öl ist ein Öl, dass in der Ayurveda-Naturheilkunde oft Verwendung findet. Es handelt sich um eine wichtige Komponente der Ayurveda Morgenroutine. Das Öl setzt sich in der Regel aus Sesamöl, Sandelholz, Süßholz, Vetiver, Shatavari (Asparagus racemosus) und Aegle marmelos (Bilva-Baum) zusammen. Die Nasya-Ölbehandlung ist eine Art der inneren Reinigung, bei der wir das mit Kräutern versetzte Naysa Öl auf unsere Nasengänge auftragen. Das Nasya-Öl kann sich positiv auf unsere Nebenhöhlen, die Nase, den Hals und Kopf auswirken und alle Doshas, besonders Vata, ausgleichen.

Die regelmäßige Nasya-Behandlung fördert unser gesamtes Wohlbefinden. Die Nasensalbung befeuchtet die Nasengänge und sorgt für eine feine Befeuchtung unseres Atmens. Sie kann weiterhin bei Allergien und Nebenhöhlenerkrankungen helfen und unsere Konzentration und geistige Klarheit fördern.

Zungenkratzen

Das Zungenkratzen ist ein wichtiger Bestandteil der morgendlichen Mundhygiene. Häufig bildet sich über Nacht ein Belag auf der Zunge, der nach dem Ayurveda durch Entgiftungs- und Stoffwechselprozesse entsteht. Die regelmäßige Entfernung dieses Belags unterstützt das Verdauungs– und Immunsystem, indem es die Wiederaufnahme von Unreinheiten verhindert.

Für die Reinigung der Zunge sollte ein spezielles Werkzeug genutzt werden, um den Belag vorsichtig von hinten nach vorne abzutragen. Sanft von hinten nach vorne ab.

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Zähneputzen in der Ayurveda Morgenroutine

Beim Zähneputzen gilt es einige Aspekte zu beachten. Benutze stets eine weiche Zahnbürste und eine scharfe, adstringierende und herbe Zahnpasta oder ein Zahnpulver. Greife hierfür auf eine möglichst naturbelassene Zahnpasta zurück, die flouridfrei ist. Mit Aktivkohle kann man weiter putzen, da diese besonders gut für eine zusätzliche Reinigung von Zähnen ist. Als traditionelle indische Zahnbürste dient ein Neem-Stäbchen, das die feinsten Nahrungspartikel in den Zahnzwischenräumen löst und für kräftiges Zahnfleisch sorgen kann. Auch Süßholzwurzelstäbchen kommen zum Einsatz.

Meditation

Die Mediation ist ein zentrales Element in der Ayurveda Morgenroutine. Nimm dir mindestens 10-15 min. Zeit und meditiere. Lass deinen Geist ruhen und entspanne deinen Körper. Die Mediation hilft uns einen klaren Kopf zu bekommen und um emotionale Ausschwankungen zu vermeiden. Durch eine regelmäßige Mediation können wir verschiedene Aspekte unserer geistigen und körperlichen Gesundheit optimieren.

Trinken

Eine Tasse mit warmem Zitronenwasser zu trinken ist ein wichtiger Bestandteil der Ayurveda Morgenroutine. Koche morgens als Erstes etwas Wasser und füge einen Abrieb einer Bio-Zitrone hinzu. Warmes Wasser zu trinken ist eine sanfte Spülung des gesamten Körpers und regt gleichzeitig die Darmtätigkeit wieder an. Das Getränk reinigt Magen und Leber, regt die Gallenblase und das lymphatische System an.

Essen

Nun kannst du mit dem Frühstück beginnen. Hierbei ist es ebenfalls wichtig zu beachten welchen Ayurveda Ernährungstyp du entsprichst. Also ob du ein Vata, Pitta oder Kapha-Typ bist. Ungeachtet deines Dosha-Typs ist es sehr wichtig, dass du zum Frühstück keine verarbeiteten Lebensmittel zu dir nimmst, sondern hauptsächlich natürliche und unverarbeitete Lebensmittel bevorzugst. Verwende Gewürze wie Zimt, Kümmel und Muskatnuss. Sie können die Verdauung und den Geschmack optimieren.

Auch gesunde Fette sind ein wichtiges Element. Abhängig von deinem Dosha kannst du Nussbutter, Avocado oder Kokosnussfett benutzen. Unser Frühstück ist der Hauptbestandteil der ayurvedischen Morgenroutine und bildet gleichzeitig die Ausgangsbasis für den Tag.

Fazit

Die Morgenroutine im Ayurveda ist von einem holistischen und gesundheitsorientierten Konzept geprägt. Körper und Geist werden gleichermaßen beachtet und in Balance versetzt. Die ayurvedische Morgenroutine kann uns helfen, die Gesundheit, Vitalität und Ausgeglichenheit zu steigern. Der Morgen ist der Beginn eines jeden Tages und kann den ganzen Tagesablauf wesentlich beeinflussen. Gelingt es uns, den Morgen produktiv und gesundheitsbewusst zu gestalten, kann sich dies positiv auf den gesamten Tagesverlauf auswirken.


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