Sowohl Veganismus als auch Vegetarismus werden immer beliebter. Für einige sind die Unterschiede zwischen diesen beiden Ernährungsformen jedoch etwas verwirrend, zumal es mehrere Varianten des Vegetarismus gibt. Doch was ist nun der genaue Unterschied zwischen Veganer und Vegetarier?

Die vegetarische Diät wird nachweislich seit fast schon 3000 Jahren praktiziert. Schon Gelehrte der alten Griechen verwiesen auf diese Form der Ernährung. Vegane und vegetarische Ernährungsformen haben in einigen Kulturkreisen eine lange Tradition. Der Verzicht auf Fleisch und tierische Produkte steht oft in vielen Kulturen in einem religiösen Zusammenhang. Ein Beispiel wäre der Hinduismus, der es aus religiösen Gründen, bestimmten Kasten verbietet Fleisch und Eier zu konsumieren. Der Buddhismus schreibt in der Regel ebenfalls den Verzicht auf Fleisch vor.

Warum leben Menschen vegan oder vegetarisch?

Vegetarier essen kein Fleisch, aber sie essen für gewöhnlich Milchprodukte und Eier. Veganer hingegen essen weder Fleisch noch irgendwelche tierischen Produkte, einschließlich Milchprodukte, Eier und Honig.

Einige Menschen werden vegetarisch, weil sie ethische Bedenken gegenüber der Nutztierhaltung haben, während andere aus gesundheitlichen Gründen oder um die Umweltbelastung zu reduzieren vegetarisch leben. Veganer haben ähnliche Gründe, aber sie gehen noch einen Schritt weiter und vermeiden alle tierischen Produkte, um die Ausbeutung von Tieren zu reduzieren und einen größeren positiven Einfluss auf die Umwelt zu haben.

Vegetarische Ernährung kann auch eine große Vielfalt an Lebensmittel und Ernährungsstile umfassen, einige Menschen essen Milchprodukte und Eier, andere nicht.

Der Unterschied zwischen Veganern und Vegetariern besteht grundsätzlich darin, dass die Veganer auf jegliche Form von tierischen Produkten verzichten.  Die Vegetarier machen dies nicht. Ein Unterschied ist, dass Vegetarier sekundäre tierische Produkte, wie Milch, Eier, Honig oder Käse verzehren. Veganer hingegen sind hier jedoch strenger und verzichten auf Milchprodukte, Eier, Honig und alle anderen tierischen Produkte. Auch tierische Produkte wie Leder, die für Kleidung oder Schuhe genutzt werden, lehnen Veganer ab. Der am häufigsten vertretene Grund, kein Fleisch mehr zu essen, ist das Mitgefühl für die Tiere. 

Besonders die industrielle Massentierhaltung möchten Veganer und Vegetarier nicht unterstützen. Häufig vertreten Veganer und Vegetarier im Unterschied zu vielen anderen die Ansicht, dass ein tierisches Leben nicht weniger Wert seien sollte, als das eines Menschen. Der grundsätzliche Umgang bzw. das Verhältnis von Mensch und Natur wir häufig in Frage gestellt. Sie vertreten die Ansicht, dass für die Lebensmittel die sie konsumieren, kein Tier sterben sollte. Aber auch ökologische und gesundheitliche Gründe spielen oft eine große Rolle.

Vegetarier

Es gibt verschiedene Formen von Vegetarismus, die von den Menschen aus unterschiedlichen Gründen praktiziert werden. Vegetarier unterscheiden sich jeweils  noch einmal in verschiedene Kategorien. Nach offizieller Definition sind Vegetarier in der Regel Menschen, die keines dieser Lebensmittel konsumieren: 
 
– Fleisch, wie Rind oder Schwein
 
– Geflügel, wie Huhn oder Ente
 
– Fisch und Meerestiere allgemein
 
– Insekten
 
– Gelatine
 
– Brühe oder Fette tierischen Ursprungs
 
Pesco-Vegetarier essen im Unterschied zu Veganern noch Fisch, Eier und Milchprodukte, jedoch kein Fleisch. Ovo-Lacto-Vegetarier verzichten auf Fisch, essen aber Eier und Milchprodukte. Die Lacto-Vegetarier  konsumieren nur Milchprodukte, sonst keine tierischen Produkte. Diese können als die direkte Vorstufe zum Veganer betrachtet werden.
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Wo liegt der genaue Unterschied zwischen Veganer und Vegetarier ?

Der Unterschied zwischen einem Veganer und einem Vegetarier besteht darin, in wie weit auf tierische Lebensmittel  verzichtet wird. Veganer verzichten nicht nur auf Fleisch. Sie verzichten auf alle tierischen Produkte und Nebenprodukte, einschließlich Eiern, Käse und andere Milchprodukte, Gelatine und Meeresfrüchte. Viele Veganer greifen auf Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, Reis, Bohnen und Hülsenfrüchte zurück. Die meisten Veganer nutzen ebenfalls Fleisch- und Milchalternativen wie z. B. Tofu-, Tempeh- und Seitanprodukte. Man kann davon ausgehen, dass sich in Deutschland rund 1-1,2 % der Bevölkerung komplett vegan ernährt. Dies ist jedoch ein Trend, der steigt. Im Jahr 2007 waren es schätzungsweise die Hälfte, eventuell sogar weniger.
 
Die vegane Ernährung definiert sich im Unterschied zur vegetarischen Ernährung durch den Verzicht auf Lebensmittel und Produkte wie:
 
– Fisch und Schalentiere
 
– Brühe oder Fette tierischen Ursprungs
 
– Eier
 
– Molkereiprodukte
 
– Honig
 
– Gelatine
 
Doch nicht nur die Ernährung selbst wird durch den veganen Lifestyle beeinträchtig, bei vielen Veganern geht die Einstellung über die Ernährung hinaus. Im Unterschied zu Vegetariern verzichten Veganer auf tierische Produkte in ihrem gesamten Alltag, einschließlich ihrer Garderobe, Hautpflege und Wohnungseinrichtung. Der Veganismus ist eher eine Entscheidung für einen Lebensstil, als für eine reine Diät. Die Gemeinsamkeit ist, dass beide durch ihre Ernährungsform, dass Töten und das Leiden von Tieren nicht unterstützen wollen. 
 
Dennoch gibt es auch Menschen, die sich zu einer veganen Ernährung aus anderen Gründen entscheiden. Die Gesundheit ist hierbei ein entscheidender Punkt. Wir können diese mit einer ausgeglichenen und naturbelassenen veganen Ernährung positiv beeinflussen. Das Immunsystem, der Stoffwechsel, als auch die Verdauung können durch diese Form der Diät verbessert und unterstützt werden. Viele Sportler schwören auf diese Ernährungsform und konnten durch diese ihre Leistungsfähigkeit verbessern. 
 
Vegane Ernährung wurde noch vor 10-15 Jahren von der Gesellschaft und von Medizinern eher kritisch betrachtet. Dies  hat sich dies in vielen Teilen geändert. Vegane Ernährung und vegane Produkte liegen im Trend. Besonders bei der jüngeren Bevölkerung in großen Städten, zeichnet sich dies deutlich ab. Der umwelt- und tierfreundliche Aspekt der veganen Ernährung überzeugt immer mehr Menschen. Supermärkte und Restaurants gehen diesem Trend nach. Sie tragen ebenfalls dazu bei, dass es immer einfacher wird auf die vegane Ernährung umzustellen. Denn das Angebot und die Alternativen haben sich erweitert. Man muss auf viele Dinge nicht mehr verzichten, nur weil man sich vegan ernährt. Es gibt für viele Produkte und Lebensmittel eine vegane Alternative. Weiterhin kommt es immer mehr im medizinischen Bereich zu der Feststellung, dass eine vegane Ernährung nicht nur gut für die Tiere ist. Sie hat ebenfalls einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Menschen. 
 
So wie es bei den Vegetariern Unterschiede gibt, besitz die Vegane Ernährung ebenfalls verschiedene Formen und Untergruppen. Hier gibt es zum Beispiel die sogenannten Frutarier. Diese haben noch wesentlich strengere Ernährungsregeln als die Veganer. Die Frutarier unterscheiden sich zu Veganern und Vegetariern. Sie  verzehren ausschließlich Obst, Nüsse und Samen. In extremen Fällen konsumieren die Frutarier nur Pflanzen, die bereits von einem Baum gefallen sind. Sie versuchen durch diese Form der Ernährung zu vermeiden, dass für ihre Nahrung Pflanzen nachhaltig geschädigt werden. Sie verzichten auf viele Gemüsesorten wie Kartoffeln und Karotten. Denn deren Ernte ist nur möglich, wenn man eine Pflanze hierdurch beschädigt.

 

Die wichtigsten Fakten

  • Die vegane Ernährungsweise kann helfen, die Gefahr von bestimmten Krankheiten zu verringern, z. B. Herzerkrankungen, hoher Blutdruck und Typ-2-Diabetes. Außerdem gibt es Belege dafür, dass vegane Ernährung das Krebsrisiko für bestimmte Arten von Krebs verringern kann.
  • Eine vegane Ernährung kann zudem helfen, das eigene Körpergewicht zu kontrollieren und die Gefahr von Übergewicht zu reduzieren.
  • Veganer sollten auf eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen wie Vitamin B12, Eisen, Zink und Omega-3-Fettsäuren achtgeben, die häufig in Tierprodukten enthalten sind und möglicherweise in geringeren Mengen in pflanzlichen Lebensmitteln zu finden sind.
  • Bei Vegetariern ist die Sterberate in der Regel deutlich niedriger als bei Fleischessern. Auch Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten treten bei ihnen seltener auf.
  • Vegetarier sollten auch darauf achten, dass sie ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen, besonders wenn sie keine Milchprodukte oder Eier essen. Hierzu gehören Vitamin B12 und Vitamin B6.
  • Eine vegetarische oder vegane Ernährung kann auch dazu beitragen, Ressourcen zu sparen und die Umwelt zu schonen, da die Herstellung von pflanzlichen Lebensmitteln in der Regel weniger Ressourcen und Treibhausgasemissionen benötigt als die Herstellung von tierischen Produkten.

Es ist zu beachten, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung richtig geplant werden sollte, um sicherzustellen, dass Sie genügend Nährstoffe und Energie für Ihren täglichen Bedarf erhalten.

Was ist besser vegan oder vegetarisch?

Es gibt verschiedene Punkte, welche sowohl für eine vegane, wie auch für eine vegetarische Ernährung sprechen. Vom Aspekt des Tierschutzes, steht die vegane Ernährung klar vorne. Die Vegetarische Ernährung verhindert zwar die direkte Tötung für die Fleischproduktion, jedoch unterstützt diese die Massentierhaltung und Ausbeutung von Tieren ungeachtet dessen. Dies ist ein weiterer großer Unterschied zwischen Veganern und Vegetariern. Die Tierhaltung steht bei der Produktion von Milch und Eiern, leider in vielerlei Hinsicht der herkömmlichen Tierhaltung für die Fleischproduktion, in nichts nach. Dies ist ein weiterer großer Unterschied zwischen Veganern und Vegetariern. Viele Tiere sterben im Zuge dieser Tierhaltung und die Konditionen, unter welchen die Tiere gehalten werden, sind meist katastrophal. 
 
Unterschiede Veganer und Vegetarier in Bezug auf die Gesundheit ?
 
Hierzu muss  gesagt werden, dass Menschen, die sich vegetarisch ernähren, grundsätzlich einen Teil zum Schutz der Tiere beitragen. Von einem gesundheitlichen Standpunkt aus bietet die vegetarische Ernährung einige Quellen an Kalzium und Phosphor, durch Milchprodukte. 
 
Die vegane Ernährung hat einen Nachteil. Sie bietet die Vitamine B6 und B12 in der Ernährung wenig an. Daher kann es sinnvoll sein diese zu supplementieren. Dies ist ein wichtiger Unterschied zwischen Veganern und Vegetariern in Bezug auf die Versorgung mit Nährstoffen. Dennoch haben Milchprodukte, die Vegetarier konsumieren, auch klare gesundheitliche Nachteile, welche die genannten Vorteile überwiegen. Milchprodukte enthalten Hormone und entzündungsfördernde Stoffe, welche das Entstehen von Erkrankungen, wie Osteoporose oder Rheuma begünstigen können. Ebenfalls besitzen Eier viel Cholesterin, welches sich in höheren Mengen ebenfalls langfristig negativ auf unsere Gesundheit auswirken kann.
 
Jedoch bieten beide Ernährungsformen Platz für ungesunde Lebensmittel, wie Pommes Frites, Süßigkeiten, Softdrinks oder Fertiggerichte aus dem Supermarkt. Deshalb ist die Gesundheit nicht allein von der jeweiligen Ernährungsform abhängig, sondern hauptsächlich von der individuellen Person.

 

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