Warum ist Massentierhaltung schädlich?
Jedes Jahr werden in Deutschland Millionen von Tieren gezüchtet und für Lebensmittel und verschiedene Produkte getötet. Alle diese Tiere haben es verdient, frei von Schaden und Leiden zu leben. Die meisten Tiere, die für die Lebensmittelproduktion gezüchtet werden, werden in Massentierhaltungsbetrieben aufgezogen und im Alter von nur wenigen Monaten oder Wochen geschlachtet.
Die Konditionen in Massentierhaltungsbetrieben spiegeln nicht die Realität wider, welche wir in Fernsehwerbungen oder auf den Bildern von Produkten sehen. In den heutigen Massentierhaltungsbetrieben liegt das Hauptziel darin, Fleisch- und Milchprodukte so schnell, effektiv und so billig wie möglich zu produzieren. Die Tiere bekommen hierbei nur das Nötigste zum Überleben.
Diese müssen in viel zu engen und in stinkenden Ställen leben. Der Großteil von ihnen wird niemals frei herumlaufen, noch werden sie jemals frische Luft atmen oder natürliches Tageslicht sehen. Eine hohe Anzahl der Tiere stirbt, noch bevor diese den Hof verlassen, denn Sie erliegen oft den grausamen Bedingungen ihrer Haltung. Doch nicht nur die Tiere, die in der allseits bekannten Massentierhaltung leben, müssen leiden, auch Tiere in sogenannten „artgerechteren„ Betrieben leiden.
Auch auf Biohöfen sind die Standards und die Bedingungen oft schlechter als man denkt. Ein Biosiegel kann je nach Grad nur einen minimalen Unterschied zu herkömmlicher Massentierhaltung darstellen. Die männlichen Küken von Legehennen beispielsweise werden im Alter von nur einem Tag getötet, weil sie nie ein Ei legen werden und für die Fleischproduktion nicht schnell genug an Gewicht zunehmen.
Dies geschieht unabhängig davon, ob es sich um einen Intensiv-, Freiland- oder Biobetrieb handelt. In dem Moment, wo auch die Legehennen nicht mehr genügend Eier produzieren, werden diese direkt zum Schlachthof gebracht. In der Milchproduktion herrschen oft ähnliche grausame Verfahren. Die Folgen für die Tiere in der Massentierhaltung sind vielfältig.
Die Mutterkühe werden meist zwang-befruchtet, und die Kälber werden kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, damit diese Milch für den menschlichen Verzehr produzieren. Auch dies geschieht in allen Betrieben, unabhängig vom Siegel auf der Endverpackung. Die Mutterkühe werden schließlich geschlachtet, wenn diese nicht mehr rentabel sind. Dies ist vor allem ein Grund, warum die vegetarische Ernährung nicht wirklich hilft. Sie ist natürlich ein Schritt in die richtige Richtung, fördert aber dennoch Tierleid, durch den Verzehr von sekundären tierischen Produkten, wie Milch oder Eiern.
Fische wiederum werden in gigantischen Netzen aus dem Wasser gezogen. Durch diese Methode geraten ebenfalls Delfine und Wale in die Netze, welche durch diesen Prozess ebenfalls sterben. Andere Fische, wie z. B. Thunfische, werden mit Haken an langen Leinen aufgespießt und langsam zu Tode geschleift.
Zuchtfisch wiederum basiert auf demselben Prinzip der herkömmlichen Massentierhaltung. Hierbei sind tausende von Fischen dazu gezwungen, unter den Bedingungen der Massentierhaltung und damit unter prekären Verhältnissen zu leben. Jeder Fisch, jedes Huhn, jedes Lamm, jede Kuh und jedes Schwein ist ein empfindungsfähiges Wesen, das Schmerz, Angst, Unbehagen und Not empfinden kann.
Hühner und Massentierhaltung
Die modernen Geflügelgroßbetriebe sind besonders problematisch. Diese macht einen großen Teil der Massentierhaltung im Gesamten aus. Zuerst werden die Küken in industriellen Brutschränken geboren und werden anschließend mit den anderen Küken in gigantischen Ställen gehalten. Bis zu 50000 können, auf einmal in solchen Ställen unterbracht werden.
Durch die extreme Lautstärke, welche durch die hohe Anzahl an Küken, die Fütterungsmaschinen und Kühlsysteme, die Tag und Nacht laufen verursacht wird, haben die Vögel kaum Gelegenheit sich zu erholen. Unter diesen Bedingungen breiten sich schnell Krankheiten aus. Als Reaktion auf diese Krankheiten bzw. präventiv, um Seuchen zu vermeiden, wird mit einer immens hohen Zahl an Medikamenten, wie zum Beispiel mit Antibiotika, gearbeitet. Diese Anwendung von hohen Mengen an Medikamenten, schaden oft nicht nur direkt den Tieren, sondern hinterlassen ebenfalls Rückstände im Fleisch, welche der Konsument durch den Verzehr aufnimmt.
Die Hühner in den Massentierhaltungsbetrieben werden auf ein besonders schnelles Wachstum hin gezüchtet. Dieses unnatürlich schnelle Wachstum belastet wiederum das Skelet der Tiere und ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für Erkrankungen und gesundheitliche Probleme der Tiere. Bei einer Fläche von nur knapp über einem halben m2 pro Tier sind diese schon nach kurzer Zeit enger zusammengerückt, als Legehennen in Käfigen. Viele der Tiere leiden ebenfalls an Aszites, einer Erkrankung, bei der Herz und Lunge nicht in der Lage sind, den Körper mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Hiermit gehen oftmals Leber- und Nierenprobleme einher.
Die beengten und schmutzigen Bedingungen sind eine Brutstätte für ansteckende Krankheiten, weshalb viele Vögel routinemäßig mit Antibiotika versetztem Futter gefüttert werden, um diese vor Krankheiten zu schützen. Trotzdem sterben etwa sechs Prozent aller Masthühner in Mastställen. Diese werden von den Landwirten als akzeptable und zu erwartende finanzielle Verluste angesehen.
Hinzu kommt, dass die meisten Hühner bereits nach einem halben Jahr geschlachtet werden. Sie erreichen damit nicht einmal einen Bruchteil ihrer eigentlichen Lebenszeit. Ihr gesamtes Leben besteht aus einem einzigen Leiden und Stress, dem sie durch ihre Haltungsbedingungen ausgesetzt sind. Sie werden niemals natürliches Tageslicht sehen und können fast keiner ihrer natürlichen Verhaltensweisen ausleben.
Welche Auswirkungen hat die Massentierhaltung auf die Natur?
Wenn die meisten Menschen auf Produkte aus der Tierindustrie verzichten würden, so wären als Erstes die Tiere und unsere Umwelt die direkten Profiteure. Massentierhaltung und die damit einhergehende Umweltverschmutzung stellen ein großes moralisches und gesundheitliches Problem dar.
Tiere müssen leiden und werden direkt und indirekt, durch diese Form der industrialisierten Landwirtschaft gequält. Die meisten Menschen wollen Tiere nicht wirklich leiden sehen, dennoch sind viele Menschen nicht bereit auf Fleisch oder andere tierische Produkte zu verzichten.
Die Massentierhaltung schadet direkt durch den Soja– und Maisanbau, die massenhafte Verwendung von Medikamenten und durch Fäkalien und Gase, unserer Natur und damit auch langfristig gesehen uns selbst. Wir sind abhängig von unserer Umwelt und wenn wir dieser beispielsweise durch Massentierhaltung schaden, schaden wir langfristig auch der Gesundheit der Menschen. Eine vegane Ernährung kann bei dieser Problematik eine Lösung sein.
Die industrielle Tierhaltung ist mit Hauptverursacher für die Entstehung von antibiotikaresistenten Keimen, welche wir über das Grund – und Abwasser in Zukunft vermehrt aufnehmen könnten. Doch nicht nur durch Wasser, sondern direkt durch billiges Fleisch nehmen wir Antibiotika in geringen Dosierungen auf.
Menschen, die folglich täglich billiges Fleisch konsumieren, könnten allein hierdurch langfristig zu viel Antibiotika aufnehmen. Ebenfalls lassen sich in sekundären tierischen Produkten wie Milch oder Käse, Schadstoffe und Schwermetalle nachweisen. Kühe konsumieren pro Tag bis zu 50 kg frisches Gras. Dieses Gras bzw. der Boden, auf welchem das Gras wächst, weist teilweise durch Überdüngung und durch nahegelegene Industriestandorte, hohe Werte an Nitraten und Schwermetallen auf.
Über den hohen Konsum an Weidegras nimmt die Kuh diese in sich auf. Durch diesen Prozess lassen sich Reste dieser Stoffe in Milchprodukten nachweisen. Dem menschlichen Körper fällt es sehr schwer, Schwermetalle abzubauen. Schon in sehr niedrigen Dosierungen können diese negative Auswirkung auf die Gesundheit des Menschen haben. Pflanzen weisen teilweise ebenfalls Reste dieser Schadstoffe auf, jedoch in wesentlich geringeren Mengen als tierische Produkte.

Folgen der Massentierhaltung für Kühe
Um die gewünschten Massen an Milch zu produzieren, werden Kühe unter höchst problematisch Bedingungen gehalten. Sie werden als Objekte zum Geld verdienen gesehen und nicht als ein lebendiges Wesen, welches Schmerz und Leid empfinden kann.
Milchkühe werden gezwungen, einen ständigen Zyklus von Trächtigkeit und Geburt zu durchlaufen. Die Laktation kann nur stattfinden, wenn dieser Zyklus aufrechterhalten wird. Kälber werden in der Regel innerhalb von 24 Stunden nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, nachdem diese die erste antikörperreiche Milch ihrer Mutter, gesaugt haben. Die Trennung von Mutter und Kind verursacht bei beiden Tieren akute Ängste und Leiden.
Die Vorgehensweise bei Kälbern ist besonders schlimm. Es werden im Jahr hunderttausende ungewollter Kälber geboren. Die männlichen Tiere werden oft als Abfallprodukt betrachtet. Viele werden einige Monate lang in Kälbermastbetrieben aufgezogen, bevor sie geschlachtet werden, andere werden innerhalb von ein oder zwei Wochen für verschiedenste Produkte getötet. Einigen wird kurz nach der Geburt einfach in den Kopf geschossen.
Milchproduktion
Im Durchschnitt können Milchkühe im natürlichen Zustand maximal acht bis zehn Liter Milch pro Tag produzieren. Das Muttertier produziert während der gesamten Laktation weniger als 1.000 Liter Milch und speichert immer nur etwa zwei Liter in seinem Euter. In der heutigen Massentierhaltung werden die Kühe dahingehend getrimmt, bis zu 20 Liter Milch am Tag zu produzieren.
Die Produktion einer solchen Menge Milch stellt eine sehr hohe Belastung für den Körper der Kühe dar. Die Kühe werden meist künstlich besamt. Seit einiger Zeit werden starke Hormone eingesetzt, um „hochwertige“ Kühe dazu zu bringen, eine große Menge an Embryonen zu produzieren, welche schließlich chirurgisch entfernt und in nicht so leistungsstarke Kühe eingesetzt werden, welche dann wiederum diese Kälber zur Welt bringen.
Haltung
Die meisten Milchkühe werden in der Regel vom Frühjahr bis Mitte Herbst draußen gehalten. Die andere Hälfte des Jahres werden diese jedoch im Stall gehalten. Die Stallungen bestehen in der Regel aus Betonboxen, die um einen zentralen Gemeinschaftsbereich angeordnet sind. Die Boxen wiederum sind durch Metallgitter voneinander abgeschirmt und müssen mit geeignetem Einstreumaterial wie Stroh, Holzspänen oder Asche ausgestattet sein. Urin und Exkremente werden in einem Gang hinter den Liegeboxen aufgefangen oder durch Lamellen im Boden des Gemeinschaftsbereichs geleitet.
Viele Kühe werden im Boxenlaufstall gehalten und untergebracht. Diese Form der Tierhaltung stellt eine starke Belastung für die Tiere dar. Diese sind größtenteils schlecht ausgestattet und begrenzen die Kühe auf engem Raum. Die monatelange Haltung von Kühen auf einem derartigen engen Raum sorgt nicht nur für eine psychische Belastung unter den Tieren, sondern spielt für die Verbreitung von Krankheiten eine entscheidende Rolle. Ein anderer Teil der Kühe wird sogar das gesamte Jahr über in Innenräumen gehalten.

Fisch
Es kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass jährlich über eine Milliarde Fische gefangen und getötet werden. Die Zahlen können nur grob geschätzt werden, da hierfür keine genauen Daten vorliegen. Die umwelttechnischen Auswirkungen auf das Ökosystem durch Überfischung sind schon schlimm genug, viel schlimmer noch ist der Fischfang für die Fische selbst.
Durch den starken Druckwechsel im Moment, indem die Netze aus dem Wasser gezogen werden, verlieren die Fische oft ihre Augen und ersticken. Häufig werden diese durch die schiere Masse an anderen Fischen zerquetscht. Wenn die Fische diese Tortur überlebt haben, werden diese meist auf den Schiffen selbst noch lebend ausgenommen. Große Fische, wie Thunfische werden an Schleppleinen gefangen und unter Umständen kilometerweit gezogen, wobei diese teilweise in Stücke gerissen werden.
Es herrscht scheinbar der Irrglaube, dass Fische kein Nervensystem hätten bzw. keinen Schmerz empfinden würden. Jedoch ist dies wissenschaftlich widerlegt. Es ist mehrfach bewiesen worden, dass Fische Schmerzen, Angst und den Instinkt des Überlebens empfinden. Fische werden nicht nur in freier Wildbahn gefangen, sondern werden ebenfalls gezielt gezüchtet und gehalten. In industriellen Zuchtbetrieben werden Fische in riesigen, versenkten Käfigen gezüchtet, in welchen sie auf engstem Raum leben müssen und mit Medikamenten und anderen Stoffen behandelt werden.
Das Wasser verschmutzt durch diese Form der Haltung schnell. Hierdurch verbreiten sich wiederum Krankheiten. Diese wiederum führen zum Tod von vielen Tieren innerhalb der Zucht. Die Zuchtbetriebe leiten wiederum riesige Mengen an verunreinigtem Wasser in naheliegende Gewässer und schaden somit ebenfalls direkt der Umwelt. Die Schlachtungsprozesse sind besonders grausam. Hierbei werden die Fische teilweise lebend gekocht oder werden ohne Betäubung ausgeblutet. Diese genannten Folgen sind nur einige, welche im direkten Zusammenhang mit der Massentierhaltung und der Tierindustrie stehen.
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