Um die Frage, ob vegane Ernährung und Sport zusammenpassen, gibt es in den letzten Jahren eine sehr präsente Diskussion. Einige stellen die Behauptung auf, dass Sport, insbesondere Leistungssport, und vegane Ernährung unvereinbar wären, während andere auf die leistungssteigernde Wirkung einer veganen Ernährung pochen.

Die Ernährung ist grundsätzlich einer der entscheidenden Faktoren, die die sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. Die passenden Mikronährstoffe und Makronährstoffe sind entscheidende Bausteine, die unsere körperliche Regeneration und damit auch unsere sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen. 

Fragen wie „Wie kann die Umstellung auf eine vegane Ernährung die eigene sportliche Leistungsfähigkeit beeinflussen?“, „Welche Profisportler ernähren sich vegan?“ und „Welche Studien und wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt es zu dieser Thematik?“ werden wir in diesem Blogbeitrag beantworten.

Können sich Leistungssportler vegan ernähren?

Viele Experten sind sich darüber einig, dass Ernährung und sportliche Betätigung die Grundlage für unsere Gesundheit bilden. Dabei sollte der Fokus nicht nur auf einzelnen Lebensmitteln liegen, sondern auf der Gesamtheit der Ernährungsweise. Die Kombination von veganer Ernährung und Sport ist in den letzten Jahren zunehmend populär geworden, und immer mehr bekannte Spitzensportler entscheiden sich dafür, vegan zu leben.

Idealerweise sollte unsere Ernährung dem Körper alle lebenswichtigen Nährstoffe bereitstellen. Diese unterstützen unsere Leistungsfähigkeit und reduzieren das Risiko chronischer Krankheiten. Zudem haben sie einen erheblichen Einfluss auf unsere allgemeine Gesundheit. Es ist allgemein bekannt, dass Ernährung eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielt.

In diesem Zusammenhang wächst die Zahl der Experten, die die vegane Ernährung als äußerst vorteilhaft und förderlich für sportliche Leistung und Gesundheit betrachten. Die Kombination von veganer Ernährung und Sport kann aus verschiedenen Gründen Vorteile bieten. Die hohe Dichte an Vitaminen, Mineralstoffen und langkettigen Kohlenhydraten sind dabei nur einige der positiven Aspekte. Eine vegane Ernährung kann somit einen positiven Effekt auf unsere sportliche Leistung haben.

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Vegane Ernährung im Kraftsport und Fitness

Vegane Ernährung und Sport im Fitnessbereich sind heutzutage eine häufig vorkommende Kombination.

Insbesondere im Kraftsport- und Fitnessbereich wird das Thema „vegane Ernährung und Sport“ kontrovers diskutiert. Während einige behaupten, dass es mit einer veganen Ernährung unmöglich sei, Muskulatur aufzubauen, und pflanzliche Proteine für diesen Zweck nicht geeignet seien, argumentieren Veganer, dass tierisches Eiweiß gesundheitsschädlich sein kann.

Die veraltete Ansicht, dass Menschen nur tierisches Eiweiß verwerten können und pflanzliches Eiweiß für den Muskelaufbau sowie andere wichtige Funktionen weniger wertvoll ist, entbehrt wissenschaftlicher Grundlage.

 

Veganes und nicht veganes Eiweiß

In einer veganen Diät ist die Kombination verschiedener Eiweißquellen entscheidend. Die Diskussion über die biologische Wertigkeit einzelner Proteine wird hier nebensächlich, da die meisten Veganer ihren täglichen Eiweißbedarf nicht nur aus einer einzigen pflanzlichen Quelle decken. So sollte man beispielsweise nicht versuchen, den gesamten Tagesbedarf an Protein nur durch Kartoffeln zu decken.

Kombiniert man jedoch Kartoffeln, Soja, Bohnen oder Mais, wird das Aminosäurenprofil optimal abgedeckt. Pflanzliche Proteine können somit eine ebenso wertvolle Proteinquelle wie Fleisch oder Milch darstellen, solange man über den Tag hinweg verschiedene Proteinquellen kombiniert. Mit einer veganen Ernährung können wir unsere Regeneration und unseren Muskelaufbau beim Sport also ebenso gut unterstützen wie mit einer nicht-veganen Ernährung.[1]

Vegane Ernährung und Sport funktionieren demnach wunderbar zusammen. Ob im Fitnessbereich, beim Kraftsport oder bei Ausdauersportarten, alle können problemlos mit einer veganen Ernährung kombiniert werden.

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Welche Profisportler sind vegan?

Vegane Profis im Sport sind inzwischen nahezu allgegenwärtig.

Sportler wie Patrik Baboumian (Strongman), Lewis Hamilton (Formel-1-Weltmeister) und Novak Djokovic (Tennisprofi) sind namhafte Beispiele erfolgreicher Athleten, die sich ausschließlich vegan ernähren. Trotz dieser prominenten Beispiele gibt es immer noch Vorurteile gegenüber der Kombination von veganer Ernährung und Sport. Diese Vorurteile sind jedoch häufig unbegründet und widersprechen den wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Der Zusammenhang zwischen der veganen Lebensweise und der Gesundheit, einschließlich der Aspekte Ernährung, Sport und Bewegung, ist unbestritten. Vegane Ernährung und Sport können erfolgreich kombiniert werden, wie die Leistung dieser Profisportler eindrucksvoll belegen.

Sporternährung geht auch vegan

Lassen sich vegane Ernährung und Leistungssport wirklich gut miteinander kombinieren?

Es gibt zahlreiche vegane Eiweißquellen, die für die sportliche Leistung unverzichtbar sind. Hülsenfrüchte sind ein gutes Beispiel dafür. Dazu gehören weiße Bohnen, Erbsen, Linsen und Sojabohnen. Diese Lebensmittel zeichnen sich durch ihren hohen durchschnittlichen Proteingehalt und die Vielzahl an enthaltenen Aminosäuren aus. Der durchschnittliche Proteingehalt von Hülsenfrüchten beträgt etwa 20 %. Sie enthalten wenig Fett und Kalorien, was sie ideal für Diäten zum Abnehmen macht. Zudem sind sie eine hervorragende Quelle für pflanzliches Eiweiß und enthalten viele langkettige Kohlenhydrate, die die Energiebilanz verbessern.

 

Wichtige Eiweißquellen für Veganer

Insbesondere Soja ist eine bedeutende Hülsenfrucht für Veganer. Es gilt als proteinreiche und nährstoffreiche Nahrungsquelle. Zahlreiche Veganer nutzen Soja aufgrund seines hohen Proteingehalts und gesunder Fette als Eiweißquelle. Soja hat ein ausgewogenes Aminosäurenprofil und enthält 38 g Protein pro 100 g. Sojaerzeugnisse wie Tofu oder Tempeh liefern etwa 15 g Protein und 18 g Eiweiß pro 100 g.

Auch Nüsse sind für vegane Sportler von großer Bedeutung. Sie bieten einen hohen Anteil an Eiweiß, Ballaststoffen und gesunden Fetten. Mandeln haben einen Eiweißgehalt von etwa 25 %, was mehr ist als bei Hähnchenbrust mit 20 %. Walnüsse enthalten zudem Omega-3-Fettsäuren, die entzündungshemmend wirken, und etwa 14 g Eiweiß pro 100 g. Viele Nüsse sind auch reich an Antioxidantien, wie Vitamin E, was ihre Nährstoffdichte weiter erhöht.

 

Ernährungs- und Leistungsaspekte

Die sportliche Leistungsfähigkeit wird direkt durch die Ernährung beeinflusst. Die richtige Ernährung kann die Leistung steigern oder beeinträchtigen. Verdauung, Metabolismus und körperliche Regeneration sind entscheidend für den sportlichen Fortschritt. Eine vegane Ernährung, die tendenziell basisch ist und reich an Ballaststoffen, kann diese Faktoren positiv beeinflussen. Der Konsum von gesunden Kohlenhydraten aus Gemüse, Kartoffeln und anderen Quellen wie Reis, Mais, Mangos, Haferflocken, Datteln oder Grieß unterstützt den Stoffwechsel und die Energiebilanz, was sich direkt auf die Trainingsleistung auswirkt. Besonders im Kraft- und Ausdauersport sind diese Kohlenhydrate wichtig.

Abschließend lässt sich sagen, dass eine vegane Ernährung in sportlicher Hinsicht viele Vorteile und Möglichkeiten bietet. [2]

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Vorteile der veganen Ernährung für Sportler

Die vegane Ernährung unterscheidet sich deutlich von einer nicht-veganen Ernährung. Ihre Merkmale sind eine hohe Nährstoffdichte, viele langkettige Kohlenhydrate, reichlich Ballaststoffe und eine tendenziell niedrige Cholesterindichte. Eine besonders ausgewogene Ernährung, die möglichst viele industriell verarbeitete Lebensmittel vermeidet, kann unsere Gesundheit und sportliche Leistung unmittelbar verbessern. Vegane Ernährung und hohe sportliche Leistungsfähigkeit sind problemlos miteinander vereinbar.

Wichtige vegane Lebensmittel umfassen Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Diese Nahrungsmittel liefern langkettige Kohlenhydrate, Ballaststoffe, hochwertige Proteine sowie gesunde, gehaltvolle Fette. Für Diäten und zum Abnehmen ist die vegane Ernährung besonders geeignet, da die hohe Aufnahme von Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten schnell ein Sättigungsgefühl erzeugt. Dies führt zu einer geringeren Kalorienaufnahme und kann langfristig zur Reduzierung des Körperfettanteils beitragen, was für viele Sportarten von Vorteil ist.

 

Einfluss auf Gesundheit und Leistungsfähigkeit

Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate sind essenziell für ein gesundes Darmmikrobiom. Sie fördern nicht nur die Energiebereitstellung in Form von Glykogen, sondern unterstützen auch das Immunsystem.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der veganen Ernährung ist die Aufnahme von antioxidativen Stoffen wie Vitaminen des B-Komplexes, Vitamin C, Vitamin E, Folsäure, Magnesium, Kalium und Carotinoiden. Diese Stoffe sind entscheidend für die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit und für die körperliche Regeneration. Eine gute Regeneration ist für die sportliche Leistungsfähigkeit unerlässlich. Wenn die Regeneration nicht optimal verläuft, kann dies zu einer stagnierenden Leistung oder gar zu einer Verschlechterung der Performance führen. Daher ist die Kombination von veganer Ernährung und Sport besonders empfehlenswert. [3]

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur veganen Ernährung und Sport

Mehrere Studien beschäftigen sich bereits mit der Frage, wie sich vegane Ernährung auf die sportliche Leistung auswirkt. Eine aktuelle Untersuchung aus dem Jahr 2021 zeigt, dass die Zusammenstellung von Makro- und Mikronährstoffen in einer veganen Ernährung die Ausdauerleistung von Sportlern im Vergleich zu einer omnivoren Ernährung positiv beeinflussen kann.

Zusätzlich hat die Wahl der Nahrungsmittel Auswirkungen auf das Darmmikrobiom. Es ist allgemein anerkannt, dass die Zusammensetzung und Diversität des Mikrobioms erhebliche Effekte auf Prozesse wie Darmentzündung, SCFA-Produktion (kurzkettige Fettsäuren), Fettoxidation, Kohlenhydrat- und Proteinfermentation sowie Proteinanabolismus haben. Die vegane Ernährung kann potenziell positive Effekte auf das Mikrobiom des Darms haben und so langfristig die sportliche Leistung verbessern.

Ein weiteres weit verbreitetes Vorurteil besagt, dass eine vegane Ernährung die Kraftleistung und sportliche Ausdauer negativ beeinflussen könnte. Dies wurde jedoch durch eine Studie widerlegt, die zeigt, dass sich eine vegane Ernährung bei jungen, gesunden Frauen nicht negativ auf Ausdauer und Muskelstärke auswirkt. Im Gegenteil, die Studie ergab, dass die Ausdauer von Veganern im submaximalen Bereich sogar deutlich höher sein kann als bei Omnivoren. [4]

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass vegane Ernährung und Sport erfolgreich kombiniert werden können. Eine vegane Ernährung hat das Potenzial, die sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern und die körperliche Regeneration zu fördern.

Quellen:

  • [1] Alexander Pohl, Frederik Schünemann, Käthe Bersiner, Sebastian Gehlert, The Impact of Vegan and Vegetarian Diets on Physical Performance and Molecular Signaling in Skeletal Muscle, Published online 2021 Oct 29.
  • [2] Guy Hajj Boutros, Marie-Anne Landry-Duval, Mauricio Garzon & Antony D. Karelis, Is a vegan diet detrimental to endurance and muscle strength?, European Journal of Clinical Nutrition volume 74, pages1550–1555 (2020)
  • [3] Boldt P, Knechtle B, Nikolaidis P, Lechleitner C, Wirnitzer G, et al. (2018) Quality of life of female and male vegetarian and vegan endurance runners compared to omnivores – results from the NURMI study (step 2). J Int Soc Sports Nutr 15: 33.
  • [4] Wirnitzer K (2013) Rein pflanzliche Ernährung im Leistungssport. In: Jacob L, editor. Dr Jacobs Weg des genussvollen Verzichts. (2nd edn), Nutricamedia Verlag, 34

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